18. November 1845, Cape St. Antoni

wird, indem man bei der täglich zu genießenden, immer scharf gesalzenen, schwer zu verdauenden Kost und dem gänzlichen Mangel an Bewegung sich nicht wohlfühlen kann. Nicht einmal kann man sich durch einen Trunk frischen, gesunden Wassers erquicken, sondern man muss seinen Durst nur mit einem ekelhaften, stinkenden, trüben dem Pfützenwasser ähnlichen Trank stillen. Heute kam uns den ganzen Tag kein Land zu Gesichte, erst um 5 Uhr zeigten sich in der Ferne in Gestalt einer Wolke einige Spitzen des äußersten Ende der Insel Cuba, das Cap St. Antoni genannt, unseren Blicken. Auf diese Weise kommen wir hoffend und sehnend unserem Ziel Galveston näher.

Dienstag den 8. November 18.45. Die ganze Nacht hindurch ein kräftiger Wind und ein schneller Fortgang unserer Reise. Gegen 10 Uhr früh fing der Wind an matt zu werden, bis fast eine gänzliche Windstille, die gegen 12 Uhr eintrat, unser Schiff kaum von der Stelle zu treiben vermochte. Das gestern Abend aber in der Ferne gesehene Land, war nicht wie wir vermutet hatten, das Cap St. Antoni, sondern es waren kleine Inseln, die in der großen Bucht nicht allzufern vom Lande der Insel Cuba liegen und von Klippen und Sandbänken umgeben sind, daher wir, um Gefahr zu vermeiden, während der Nacht an ihnen vorbei segelten und am Morgen, als wir aufgestanden waren, nichts mehr von ihnen gewahr werden konnten. Die große Bucht, um welche die Insel Cuba hier einen großen Halbkreis bis zum Cap St. Antoni bildet, durchschnitten wir seit Sonntag morgen in nordwestlicher gerade Linie und erreichten erst heute gegen 3 Uhr nachmittags unter Begünstigung eines sehr schwachen Luftzuges das genannte Cap. Wir sahen diesen Teil der Insel, der von keinen Bergen eingeschlossen, wohl aber mit dichten Waldungen bestanden war, mit einer garb freundlichen landwirthschaftlichen Meierei besetzt. Es stand ein freundliches Wohnhaus darauf, an dem wir Fenster und Türen, durch das Fernrohr deutlich unterscheiden konnten. Der Wald um dasselbe ringsum in einer ziemlichen Entfernung schien runtergehauen und mit landwirtschaftlichen Pflanzungen bestellt zu sein. Der Anblick dieser ländlichen Wirthschaft, so wie des freundlichen Gebäudes, machte einen erfreulichen Eindruck auf alle Passagiere denn man wurde dadurch lebhaft an seine alte Heimath und an die lieben und