25 30.Oktober 1845

unsere Reise nach Südwesten natürlicherweise auch schneller als am gestrigen Tage, was uns allen zu hohen Freude gereichte. — Einige der Passagiere waren aber noch immer krank, blieben mehrentheils im Bette liegen und konnten durchaus nicht genesen. Zu diesem schwachen Naturen gehörte auf der P. Sabel, derselbe kann sich durchaus nicht erholen und ist weit übler dran als seine Frau und sein Sohn, da die erstere sich doch in einem so leidlich gefunden Zustande befindet, letzterer aber ganz hergestellt zu sein scheint. Auch die Frau des Wamel aus Czarze, die sich im schwangeren Zustand befindet und dabei von zu Hause aus eine kränkliche und schwächliche Natur zu haben scheint, liegt so lange, wie sie in See ist, beständig zu Bett. —

Nach den Berechnungen des Kapitäns haben wir bereits gestern schon 700 deutsche Meilen von unserer Reise zurückgelegt und 900 haben wir noch vor uns. Es gibt allerdings einen näheren Weg nach Texas über den Ozean, wenn man eine mehr westliche Fahrt quer über das Weltmeer und mehr nördlicher macht als wir. Unser Kapitain hat bisher aber immer südlich steuern lassen, und wir werden diesen Kurs auch noch so lange verfolgen bis wir gegen den 19 Grad nördlicher Breite kommen, von wo ab wir dann mehr westlich steuern und von den Passatwinden getrieben werden. Obgleich diese Fahrt einige hundert Meilen weiter ist, als jene westliche, so kann sie doch der günstigen Passatwinde wegen, die hier wehen, in weit kürzerer Zeit vollführt werden als jene, weil dort den Seefahrer häufig Stürme überfallen und Gegenwinde seine Fahrt hemmen; und also verlängern. Die Passagiere, die ihre Zeit mit müßig sitzen zu bringen müssen, quält auch die Langeweile, darum sucht sie der menschenfreundliche Kapitän öfters zu zerstreuen; indem er entweder ein Tanzvergnügen auf dem Verdeck der Kajüte veranstalten oder auch ein Puppenspiel durch einen Matrosen, der einige Puppen und die hierzu erforderliche Geschicklichkeit besitzt, öfters des Abends aufführen lässt. Durch diese Zerstreuungen wird die Zeit ungemein gekürzt und die einseitige Einförmigkeit auf einigen Augenblicken gehoben, die Gemüther erheitert und mit neuem Muth auf die kommenden Tage gestärkt. Heute Abend wurde ebenfalls ein solches Puppenspiel um 8 Uhr abends den Passagieren vorgeführt, woran alle mit Ausnahme der Kranken theilgenommen