23.Oktober 1845 30. Breitengrad
viele helle, leuchtende Punkte, die, wie angezündete Lichter das Wasser längs dem Schiffe erleuchten und einen hellen Schein ums Schiff herum verbreiten; je dunkler es nun ist und je schneller das Schiff die Wogen durchschneidet, desto mehr solcher Lichter kommen zum Vorschein, die entweder von der Electricität, die das Seewasser enthält, oder von den Phosphortheilen, womit dasselbe geschwängert ist, hervorgebracht werden müssen. Donnerstag den 23.Oktober 1845 veränderte sich nichts auf dem Neptun; der Wind ward derselbe, auch der Lauf des Schiffes ging noch immer mit derselben Schnelligkeit nach Süd-Südwesten. Die Luft wird immer wärmer und angenehmer, so daß wir uns in den schönsten Sommer versetzt sehen. Von denen in der verlassenen Heimat um diese Jahreszeit oft erlebten Stürmen, Regengüssen und der daselbst herrschenden unfreundlichen Kälte, empfinden wir hier nichts; wir haben uns vielmehr eines schönen, heiteren, beständigen Wetters zu erfreuen. Auch dieser Tag wurde wieder mit einem Tanzvergnügen beschlossen. Freitag den 24. Oktober 1845 wurde der Wind beim Aufgang der Sonne etwas matt, daher der Lauf des Neptuns auch nur langsam. Nachdem aber die Sonne aufgegangen war, erholt sich auch der Wind wieder, so daß er von Neuem mit Kraft die Segel blies und das Schiff in seiner einmal angenommen Richtung schnell vorwärts trieb. Da wir aber täglich den Aequator näher kamen und uns von unserer Heimath immer weiter auch nach Westen zu entfernten, so fanden wir, daß auch die beste Uhr von dem allerregelmäßigen Gange täglich um 15 Minuten zu früh ging, darum musste man die Uhren nach den vom Kapitain anzustellenden Berechnungen täglich stellen, weil man sie sonst durchaus nicht gebrauchen konnte. Wir sind heute ungefähr unter dem 30. Grad nördlicher Breite, oder noch 450 Meilen von der Mitte der Erde oder dem Aequator entfernt, und 30 Grade, oder eben so weit nach Westen zu von meiner alten Heimath, daher ist heute die Sonne hier beinahe zwei Stunden später aufgegangen als dort. Dieses wird Manchen in der Heimath wenn er diese Nachrichten liest, sonderbar und unglaublich scheinen, und doch verhält es sich so. Der Wind der heute nach |
the ship. The darker it is and the faster the ship cuts through the waves, the more such lights appear, which must be brought forth by either electricity which the sea water contains, or by the phosphorus particles with which the same is impregnated. Thursday, the 23rd of October, 1845, nothing changed on the Neptune. The wind was the same. Also the course of the ship was still continuing south-southwesterly with the same speed. The air continues to grow warmer and more pleasant, so that we see ourselves transplanted into the nicest summer. Here we experience none of the storms, rain showers, and the predominately unfriendly cold so often experienced at this time of year in the home we left. Rather, we have a nice, bright, stable weather to enjoy. This day was also ended with an enjoyable dance. Friday, the 24th of October, 1845, the wind became somewhat weak at sunrise, therefore the course of the Neptune also became very slow. But after the sun came up the wind increased again, so that it blew into the sails anew and drove the ship rapidly forward on its chosen course. Since we daily came nearer the equator and continually moved westward, farther away from our homeland, we found that even the best clocks with the most precise movements, got 15 minutes behind every day. Therefore, we had to set the clocks daily by a calculation posted by the Captain, because otherwise, one could by no means use them. Today we are approximately under the 30th degree north latitude, or still 450 miles away from the middle of the earth, or the equator, and 30 degrees longitude, or just as far west from my old home. Therefore the sun comes up almost 2 hours later here today than there. This will seem strange and incredible to many at home, when they read this report |