4.November 1845 19. Breitengrad
Anblick der großen wunderbaren Werke des Allmächtigen, in denen der sonst große auf seine Kraft strotzende Mensch, sich als ein kleiner Wurm und als ein Staubkörnlein zu verlieren scheint, im Geiste zu erfreuen und staunend und anbetend den zu erheben, der all diese Wunder seiner Allmacht aus nichts hervorgebracht und noch bis jetzt mit seiner allmächtigen Hand erhalten hat! o, verstockter und verblendeter Mensch! der du in deiner Verblendung ohne Gott nur nach deiner inneren bösen Lust gelebt und durch den täglichen Anblick der wunderbaren Werke Gottes seiner herrlichen Natur nicht gerührt und sie ihm hinaufgezogen wurdest; der du auf die wohl gemeinten Vermahnungen deiner Freunde und alle rechtschaffenen Christen nicht achtest; auf den das Wort Gottes und die eindringende und herzergreifende Predigt eines gottbegeisterten Geistlichen keinen Eindruck macht und daher sein Herz von dir umwohnenden Gleichgültigkeit und Kälte gegen alles Gute und Schöne nicht befreit; der du die Unsterblichkeit deiner Seele und die Rechenschaft vor dem Stuhl Jesu Christi nur als einen Traum der frommen Phantasie betrachtest; der du in deiner Verblendung auf verkehrten Wegen wandelst, seinen Bauch für deinen Gott und das kurze irdische Leben für deine höchste Glückseligkeit hältst, dagegen das Leben jenseits des Grabes die Ewigkeit nur für eine fromme Erdichtung achtest; Mensch, der du so denkst und so lebst, begieb dich auf den unermeßlichen Ocean, seine Unermeßlichkeit und sein furchtbar majestätisches Wallen und Brausen, wird dich bald auf andere Gedanken bringen und deine Seele mit Furcht und Schrecken erfüllen, es wird dich bald belehren und mit schlagenden Beweisen überzeugen, daß ein mächtiges Wesen waltet, das alles erschaffen, erhalten, und bis dahin in seiner allmächtigen Hand getragen hat! Du wirst bald durch die Betrachtung der unermesslichen Wunderwerke Gottes unwillkührlich hingerissen, vor ihm niederzufallen und ihm Ehre, Lob und Preis zugeben! Die Kranken stärken sich auch in der Herrlichkeit der Natur und durch den Genuß der reinen, schönen, warmen Luft. — Wir befinden uns gegenwärtig zwischen den 19 und 20 Grad nördlicher Breite und Steuern jetzt ganz nach Westen. Mittwoch den 5. November 1845 hatte es in der Nacht wieder geregnet und die, der angenehmen warmen Luft wegen |